Tritt fassen im ersten Arbeitsmarkt mit Begleitung und Coaching

Ob als Lernende oder als bereits ausgebildete Arbeitskraft: Wer aus einer geschützten Umgebung in den ersten Arbeitsmarkt übertritt, muss sich zuerst angewöhnen und seinen Platz finden. Da ist eine verständnisvolle Bezugsperson wichtig, welche Halt bietet und gezielte Unterstützung leistet.

Diese Unterstützung richtet sich ganz nach den Bedürfnissen und Lebensumständen der betreuten Person, umfasst deren Begleitung und Beratung, aber auch die Koordination mit Eltern oder gesetzlichen Vertretern, IV-Stelle und Behörden.

Ziel ist in jedem Fall die erfolgreiche berufliche und soziale Integration.

Es geht uns doch allen so: Dem ersten Tag an einer neuen Stelle sehen wir mit Lampenfieber entgegen. Weil so vieles noch unbekannt und unsicher ist. Wie werden wir aufgenommen? Werden wir die verlangte Leistung erbringen? Wie vertragen wir uns mit dem Chef? Menschen mit Behinderung geht es genau so, nur ist für sie die Umstellung noch grösser. Umso wichtiger ist gerade zu Beginn eine enge und empathische Begleitung durch den verständnisvollen Job Coach. Mit seiner Hilfe wird aus dem grossen Sprung ein Pfad der kleinen Schritte, der vielleicht nicht von einem Tag auf den andern, aber sicher ans Ziel führt.

Übertritte in den ersten Arbeitsmarkt werden nicht leichtfertig beschlossen, sondern nach sorgfältiger Abklärung, auch in Gesprächen mit den Klienten. Dennoch lässt sich nie völlig ausschliessen, dass sich der erste Arbeitsmarkt als überfordernd erweist. Deshalb ist jeweils auch ein Plan B angedacht: die Rückkehr an einen geschützten Arbeitsplatz. In diesem Fall gilt das Prinzip der Durchlässigkeit in umgekehrter Richtung – aber auch dies zum Wohl des Klienten.

Die Betreuungsintensität nimmt ab – die Beziehung bleibt

Ein Job Coaching ist nicht als lebenslange Hilfestellung gemeint, dies würde dem Ziel der Normalisierung widersprechen. Oft ist der Kontakt zu Beginn intensiv und kann auch Kriseninterventionen umfassen, im Zuge der wachsenden Gewöhnung ans neue Arbeitsumfeld nimmt er ab und reduziert sich auf periodische Entwicklungsgespräche. Später, wenn der Coach sich weitgehend überflüssig gemacht hat, bleibt ihm die Freude an einer erfolgreichen Integration – und an der Weihnachtskarte, die zuverlässig in der Adventszeit bei ihm eintrifft.