Abwechslungsreiche Tätigkeiten in den Ateliers

In den Ateliers finden Menschen mit einer Behinderung Raum für kreatives Werken in einer  sinnstiftende Tagesstruktur.

Kurt* und Valerie beugen sich konzentriert über ihre Collage: Heute soll ihr Herbstbild fertig werden. Wo sind schon wieder die Blätter, die sie gestern beim Waldspaziergang gesammelt haben? Monique zieht Kastanien und kleine Äste auf einen festen Faden auf, daraus wird ein Vogelfutter Mobile. Pascale sieht ihr zu, ihm ist gerade nach Pause zumute. «Is Dorf!», ruft er. «Morn dänn wieder, Pascale, morn gömer is Dorf go poschte», sagt der Betreuer.

In den Ateliers arbeiten wir an 260 Werktagen im Jahr individuell, kreativ und ohne produktiven Druck. Die Betreuten wohnen im Wohnheim der Stiftung oder kommen von auswärts zur Tagesbetreuung. Diese umfasst:

  • Sinnstiftende Arbeit in den Kreativ-Ateliers
  • Gemeinsame Pausen und Mittagsmahlzeit
  • Regelmässige Bewegung in der freien Natur
  • Jährliche Weiterbildungswoche für die Betreuten
  • Motivierte Mitarbeitende in der Betreuung mit hoher Professionalität

Die Ateliers folgen dem Prinzip der Salutogenese. Diese geht davon aus, dass die Ausübung einer sinnvollen Tätigkeit, eine geregelte Tagesstruktur, soziale Kontakte und körperliche Bewegung wesentlich zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit beitragen.

(* alle Namen geändert)

Kommunikation ist der Schlüssel zum sozialen Leben. Mit unterstützter Kommunikation finden unsere Fachmitarbeitenden die richtigen Wege und Hilfsmittel, um für jeden Betreuten die passende Sprache zu finden: zum Beispiel Fotos, Piktogramme, visualisierte Abläufe, Erzählbücher, Thementafeln und visualisierte Agenden.

Zur körperlichen Mobilisierung wenden wir neben Physiotherapie die Methode der Kinaesthetics an. Sie führt zu einer feineren Wahrnehmung des eigenen Körpers und macht beweglicher. So werden Gesundheit und Lernprozesse nachhaltig gefördert.

Menschen mit schweren Beeinträchtigungen entwickeln dank Basaler Stimulation eine verbesserte Wahrnehmung der eigenen Sinne und der Aussenwelt. Durch das Zusammenspiel verschiedener Reize wie Licht, Musik, Schwingen oder Schaukeln entsteht Bewegung und in der Interaktion mit den Betreuenden ein Dialog, der Annahme, Verständnis und menschliche Wärme schafft.

Aktiv sein ohne Leistungsdruck – mit kreativen Ergebnissen

Im Gegensatz zur geschützten Werkstatt, wo durch Kundenaufträge die Art der Arbeit, die Mengen und Termine vorgegeben sind, gelten in den Ateliers keine Leistungsziele. Dennoch entstehen auch hier Werke wie Glückwunschkarten, Dekorations- und Geschenkartikel, die wir im Humanitas Shop oder an Märkten zum Kauf anbieten. Der Stolz unserer Klientinnen und Klienten ist gross, wenn ihre Produkte anderen eine Freude bereiten!